Dienstag, 12. Mai 2009

Last stop Helsinki

Die letzte Station meiner Reise, Helsinki. Ich hatte geschrieben, dass die Dinge in Japan mich an Deutschland erinnerten, aber Helsinki ist schon fast Deutschland. Genauer gesagt Helsinki ist Schwerin. Es gibt viel Wasser, Backsteinbauten und die weiß verputzten Neoklassizistischen(kA ob die Bezeichnung stimmt) Bauten.

Unterschiede sind dann auf den zweiten Blick doch recht deutlich. Das Wasser ist salzig. Öffentliche Telefone sind hier Münz-Internetterminals mit Skype. Die Sprache ist total unverständlich,aber zum Glück versteht fast jeder Englisch. 3 Tage habe ich hier verbracht, den Jetlag bekämpft und die Stadt angesehen.

Ich habe hier Noemi wiedergetroffen. Die hatte ich auf meinen ersten Flug von London nach New York kennengelernt. Sie war das Wochenende etwas im Stress, weil gerade ein internationaler Capuerra- Kurs in der Stadt war. Noemi hat vor allem wahnsinning viel Energie. Sie tanzte und sang dann auch mal einfach auf der Straße los. Jetzt war sie total im Capuerra-Fieber. Sie wollte mich trotzdem rumführen, aber ich wollte sie da nicht von ihrem Sport abhalten, so dass wir dann abends unterwegs waren.

Am Samstag ging es dann Finnisch essen. Für einen Vegetarier heisst dass, ichhabe mir die Gerichte angeschaut (Fisch und Elch) und dann was ganz unfinnisches gegesseen. War aber trotzdem lecker. Danach ging es zu einem Rockkonzert ins Travastia, die bekanntesten Club Finnlands. Die Band Maj Karma war richtig gut, aber der Text war wohl auch wichtig und sie sangen halt auf finnisch.

Sonntag habe ich dann zusammen mit ein paar Leuten aus dem Hostel, Noemis Empfehlungen abgearbeitet. Wir waren auf einer Insel von Helsinki Suomenlinna, die ganz schön war und sind danach noch in ein Cafe gegangen, das wirklich winzig aber sehr lustig war. Am abend habe ich mir dann den Abschluss des Capuerra Treffens angeschaut. Ich wusste nicht dass da soviel Musik im Spiel ist. Bei den Kämpfern/Tänzern konnte man deutlich sehen, wer das schon lage macht. Während mich die meisten Spiele eher nicht so begeisterten, sah es schon viel spannender aus wenn da die Profis aus London und Brasilien aufeinandertrafen.

Bilder gibt es leider keine eigenen, da ich ja keine Kamera mehr habe. Jetzt sitze ich im Flieger und überlege, was die nächsten Tage alles auf mich zukommt.

Samstag, 9. Mai 2009

Rückblick Toiletten in Japan

Die Toilletten Japans sind eine der Attraktionen auf die man eventuell nicht vorbereitet ist. Da ich keine neuen Bilder machen kann und im Flieger gerade Zeit habe, will ich mal die verschiedenen Attraktionen beschreiben.

Zum ersten trifft man gerade noch an Bahnhöfen oder älteren Gebäuden die Traditionelle japanische Toilette. Statt zu sitzen hockt man sich einfach nur hin. Da ist dann zum einen das Problem mit dem Gleichgewicht und zum anderen das Zielen. Mit etwas Glück hat man eine Stange zum festhalten aber irgendwie verlangt der Toilettengang dann doch mehr Aufwand. Zielen wird besonders erschwerrt wenn man seine Hose noch an den Knien hat und daran vorbei pinkeln will.

Die Washlets hingegen sind die neue Generation der japanischen Toiletten. Das sind Hightechgeräte mit Stromanschluss und vielfältigen Funktionen. Grundlegende Funktionen sind der beheizte Toilettensitz (sehr angenehm), und natürlich die Waschfunktion. Die Waschfunktion kann beliebig komplex werden, bis zum pulsierenden Wasserstrahl mit variabler Stärke, Streuung und Rythmus. Zusatzfunktionen sind wählbäre Musik, Deodorant und die Einspielung von Spülgeräuschen.

Witzige Wassersparmaßnahme ist der Wasserhahn über dem Spülkasten. Bei jedem Spülen läuft das Wasser nicht direkt in den Spülkasten sondern über diesen Wasserhahn. Inzwischen sind die Kontrolleinheiten für die Toiletten abnehmbar und Funkgesteuert. Ob es da wohl schon die ersten Toillettenhacker gibt?

Donnerstag, 7. Mai 2009

Fischmarkt und eine kaputte Kamera

Meine Kamera hat heute endgültig ihren Geist aufgegeben. Nicht nur ich bin mit meinen Gedanken schon zu Hause. Die Kamera hat keine Gründe genannt und den Betrieb nahezu vollständig eingestellt. Ich habe keine Ahnung warum, aber ich vermute, dass irgendwas am Objektiv kaputt ist.

Heute morgen habe ich es dann doch noch zum Fischmarkt Tsujiku geschafft. Da es da um 3 Uhr losgeht war es einfacher die Nacht durch zumachen und mit der ersten Bahn um 5 Uhr morgends hinzufahren. Der Markt ist auf jedenfall riesengross. Man kann alles kaufen was schwimmt. Am beeindruckensten ist natürlich der große Thunfisch. Mit dem war ich in Australien ja noch schwimmen. Hier wird der Thunfisch dann mit sehr scharfen Messern zerlegt; alles von Hand, weil so ein Fisch ja eben auch an die 1000€ kosten kann.

Wir sind da bestimmt zwei Stunden rumgelaufen ohne alles gesehen zu haben. Danach habe ich erstmal von 9 bis 15:00 geschlafen. Ich bin also schon im Rythmus für Finnland.

Dann ging es noch kurz zu einem Tempel um festzustellen, dass meine Kamera nicht mehr will. Nach kurzer Recherche habe ich festgestellt, dass Kameras hier nicht wirklich günstiger sind. Also werde ich bis Deutschland warten und mir eine Kamera mit deutscher Garantie kaufen. Vielleicht funktioniert die Kamera ja irgendwann auch auf einmal einfach wieder.

Mittwoch, 6. Mai 2009

Tokio

Tokio ist bisher eher ernüchternd. Der Dauerregen nimmt mir irgendwie die Begeisterung für die Stadt. Ich bin in einem schönen Hostel, dass die bekannten Capsule-Hotels nachahmt. Auf dem Bild sieht man meine Kapsel. Es ist ganz gemütlich, einigermaßer geräumig und man hat seinen eigenen Lichtschalter.

Ansonsten versuche ich noch etwas Tourist zu sein, abe rim Kopf bin ich wohl schon zu Hause. Mir fehlt etwas die Energie und das Wetter tut sein übriges. Gestern bin ich durch verschiedene Viertel von Tokio gewandert.

Es ist halt eine Großstadt mit viel Glas und Neon. Heute war ich dann am Kaiserpalast. Rein kommt man da nicht, sondern kann sich nur den Garten anschauen. Nach einer halben Stunde ging der Regen wieder los ... Danach bin ich dann noch nach Ginza gegangen, das klassische Einkaufsviertel der Besserverdienenden.

Heute abend muss ich mich jetzt nochmal aufraffen und Fotos von Tokio bei Nacht machen. Gerade war ich nochmal im Onsen um Energie zu sammeln.

Dienstag, 5. Mai 2009

Nara

Gestern war mal ein richtig stressiger Tag. Ich bin von Fukuoka 900 km durch halb Honschu nach Tokio gefahren. Zwischendurch habe ich dann noch in Nara gehalten. Die Shinkansen sind aber auch nicht so super schnell, so dass ich nur 90 min in Nara hatte (inklusive Gepäck loswerden und Ticket für den Rest des Weges kaufen). Gestern und heute sind wieder nationale Feiertage. Alles was sehenswert ist, ist voll mit japanischen Touristen.

Damit war mein Sprint durch die Tempel gar nicht so einfach. Statt Rentners waren diesemal Familien mit Kindern das größte Hindernis. Da fährt einem dann ein Kinderwagen in die Hacken, ständig muss man aufpassen auf niemanden drauf zu treten usw.

In Nara liegen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten alle in einem Park. In dem Park läuft jede Menge zahmes Wild rum, dass man füttern kann. Naja nach 4 Tagen Golden Week und ziemlich vielen Besuchern hatten sich die Viecher wohl schon total überfressen. Wenn doch eines bereit war sich noch einen Keks runterzuwürgen gab es gleich einen Menschenauflauf mit jeder Menge Kameras.

Der Todai-Ji Tempel (doppel gemoppelt Ji heisst wohl Tempel) ist echt beeindruckend; ziemlich gewaltige Ausmaße und das ganze nur aus Holz. Dazu gibt es viele interessante Kleinigkeiten für die ich kaum Zeit hatte.

Dann ging es abends nach Tokio, wo es seit gestern abend konsequent nieselt. Ich freue mich auf zu Hause. Mir wurde Sommer versprochen!

Sonntag, 3. Mai 2009

Fukuoka und der Weg nach Hause

Nächste Woche Montag (11.5.) komme ich wieder in München an. Es ist ein bisschen Vorfreude da und dann auch etwas Enttäuschung dass alles vorbei ist. Morgen früh geht es nach Tokio mit einem Alibi-Zwischenstop in Nara (man muss ja da gewesesn sein). Dann geht es Freitag nach Helsinki, bevor es am Montag dann heim geht. Offiziel ist mein unbezahlter Urlaub schon morgen zu Ende, aber ich baue dann noch 2 Wochen Resturlaub ab.

Jetzt entspanne ich gerade in Fukuoka. Es gibt nicht soo viel zu sehen, ein paar schöne neue Gebäude, wie z.B. den Glaspalast auf dessen Rückseite sich ein Garten befindet. Dazu wieder viel Wasser und noch mehr Menschen.

Ich habe hier in Fukuoka Kimie wiedergetroffen. (Das ist die Japanerin die mir in Thailand so nett geholfen hat.) Sie hat mir heute nochmal Fukuoka gezeigt. Ich war mal in einer dieser Japanischen Spielhöllen und habe mal Pachinko ausprobiert. Ich hab keine AHnung wie man danach süchtig werden kann. Das ist ein extrem langweiliger Kicker, der dies durch Einspielung von Videos und einer monströsen Soundkulisse auszugleichen versucht. Ist hier aber sehr beliebt und man wird vor der Suchtgefahr gewarnt. Dann war gerade noch eine Parade durch die Stadt. Mehrere Stunden lang liefen alle Tanz und Trachtenvereine die Hauptsstraße runter. Leider war die Batterie meiner Kamera dann leer. Ganz wichtig scheint aber das Rhytmusklopfen mit zwei Reislöffeln zu sein ...

Samstag, 2. Mai 2009

Nagasaki

Nagasaki ist wirklich mal eine ganz andere japanische Stadt. Sie liegt so zwischen den Bergen, dass das ganze was Fjord-artiges hat. Die Häuser kriechen die Berge hoch. Die Berge sind wunderbar grün und der Himmel blau. Die Stadt ist durch zogen von mehreren Flüssen, die zwar eingemauert sind, aber wenigstens auf eine schöne Art und Weise. Dazu gibt es alte Steinbrücken um rüberzugehen. Auch in diesem Fluss gibt es wieder eine Unzahl von Karpfen und Kois, die hier ausgesetzt werden. Dann werden zwei Stromschnellen gemauert und schon bleibt der Fisch wo er soll. Sieht dann immer beeindruckend aus, wenn man da gleiche mehrere 40cm Kois sieht.

Nach einer entspannten Ankunft machte ich diesmal erstmal nichts. Im Zug war ich aus irgendeinem Grund auf erste Klasse gebucht, aber damit kann ich leben. Am nächsten Morgen, also gestern, ging es dann zu den Standard Sehenswürdigkeiten. Ganz vorne dabei der Peace Park und das Atomic Bomb Museum. Das ist in Nagasaki viel besser als in Hiroshima. Da sieht man echte Ausstellungsstücke, die ein bisschen mehr vermitteln, was damals passiert ist. Ein paar Knochen, die in Glas eingeschmolzen sind, verbogene und angeschmolzene Stahlträger, sowie viele bedrückende Bilder. Dazu kam noch eine Ausstellung zu Atombombentest (über 2000 gab es) , die bei mir den Eindruck hinterließen, dass ich in meinem Leben noch den Einsatz von Atombomben erleben werden. Ich hab dann doch noch meinen ersten Kranich gefaltet.

Danach ging es in die Stadt, in der sich europäische und chinesische Einflüsse mit der japanischen Kultur mischen. Nagasaki hat einen schöner Hafen mit den ganzen grünen Bergen ringsrum und einer Brücke über die Bucht als Fenster zum Ozean. War ein richtig interressanter Tag.

Abends ging es dann auf eine kostenlose Tour auf einen Berg über Nagasaki. Das wurde vom Hostel angeboten und wie man auf den Bildern sieht, es hat sich gelohnt. Einzig irritierend war das lokale Fernsehteam, das gerade eine kurze Doku über das Hostel drehen wollte.

Danach bin ich dann noch mit ein paar Leuten aus dem Hostel auf ein Bier ausgegangen und habe den lokalen Sake probiert. Sake (Reiswein) kann richtig gut schmecken. Die leichteren Sorten haben wirklich was Weinartiges, die stärkeren Sorten ähneln dann eher Wodka. Dazu habe ich noch etwas japanisch gelernt. Omoro! heisst witzig und wird unterstützt durch die Pistolen Geste immer gesagt wenn jemand gerade was witziges gemacht hat. Ist hier wohl die typische Komiker Geste.

Mittwoch, 29. April 2009

Koya-san

Ich muss mich jetzt erstmal erholen. Am besten geht dass im Zug. Ich fahre gerade nach Fukuoka, dass ist die wichtigste Stadt auf Kyushu. Kyushu ist die große Insel im Süden Japans. Da ist es hoffentlich wärmer und ruhiger.

Gestern bin ich von Kyoto nach Koyosan gereist. Da merkte ich dann, dass man da über Osaka fährt. Koyosan ist ein Hochplateau/heiliger Berg und der auch der Name der Tempelstadt oben drauf. Das ist schon ein schönes Fleckchen Erde, aber nochmal 5 Grad kälter als der Rest von Japan weil 1000m höher.

Wichtigste und meiner Meinung nach schönste Sehenswürdigkeit ist der Friedhof. Hier hat vor ein paar hundert Jahren ein Buddhistischer Mönch seine "ewige Meditation" begonnen. Nur warten alle Buddhisten in Japan drauf, dass er aufwacht und ihnen den Sinn des Lebens erklärt. Daher lasses sie sich alle möglichst nah neben ihm begraben, oder meditieren die auch alle?

Im Koyasan habe ich im Tempel übernachtet. Eine furchtbar teure Angelegenheit mit ca 70 Euro pro Nacht. Zwei Essen sind inklusive, wobei, die im Tempel immer vegetarisch sind. Der Raum war klein und eher kalt. Das Essen war wie immer in Japan: gut aber zu wenig.

Daneben gibt es noch die Überreste der Tempelstadt, die er gegründet hat. Ist wie immer in Japan alles gut renoviert und konserviert. Die zugehörige Sekte bildet hier immer noch Missionare aus. Es gibt viel zu sehen und nach dem gestrigen Regen gab es heute strahlenden Sonnenschein.

Heute beginnt die Golden Week. Die Japaner haben mal 3 Feiertage in 7 Tagen und können damit mal Urlaub machen. Der Japaner packt also seine Kamera ein und blockiert Züge, Bahnhöfe und Hotels sowie alle Sehenswürdigkeiten für die nächsten 7 Tage. Osaka war total überlaufen. Nara die letzte wichtige Kulturstadt neben Tokio, die mir noch fehlt werde ich später besuchen. Deswegen jetzt auch meine Flucht nach Fukuoka. Ach und angenehm warm ist es hier auch.

Ich glaube ich bekomme sowas wie Heimweh. Japan erinnert mich ständig an Deutschland. Naja vielleicht ist es nur das schlechte Wetter.

Dienstag, 28. April 2009

Auf der Suche nach Ultimate Frisbee in Japan

Am Sonntag mittag machte ich mich auf zum Frisbee in Osaka. Dieser Sonntag war der kälteste Tag den ich bisher in Japan hatte. dazu kam ein kalter Nieselregen und Wind mit heftigen Böen. Naja zwischendurch kam immer wieder die Sonne raus, also dachte ich naja ein paar Irre gibts ja immer. Mal sehen wer hier in Osaka bei diesem Wetter zum Training geht. Es zeigte sich dann niemand. Ich war schwer enttäuscht von der mangelnden Begeisterungsfähigkeit der Japaner.

Auf meinem Weg durch die Stadt, war mir aber ein Hochhaus aufgefallen und ich entschied, da jetzt hoch zugehen damit der Weg nicht ganz umsonst war. Das hat sich auch gelohnt. Die Plattform, die die zwei Türme verbindet, bietet einen schönen Ausblick auf Osaka und man konnte bis zum Meer sehen. Vielleicht ein bisschen teuer und bei der Bezeichnung "Floating Garden" hatte ich auch irgendwie was grünes erwartet. Soviel zu Osaka. Wo immer ich wegen Training nachfrage, findet es nicht statt oder wird scheinbar spontan verlegt.

Ich bin wieder zurück nach Kyoto, um mir noch ein paar der Must-Sees anzuschauen. Ich habe noch ein paar Tempel besichtigt, aber ich habe davon irgendwie erstmal genug. Ich brauch was aktives. Am Nachmittag entschied ich dann nochmal am Traininggelände vorbeizuschauen und siehe da, es spielt jemand Frisbee!

Da waren bestimmt 30 Studenten. Die sehen zwar alle aus wie Schüler und sich auch erst zwischen 18 und 21, aber es war ein ganz lustiger Haufen. Mit Händen und Füßen habe ich mich dann in ihr Training eingeladen. War ganz lustig. Die haben schon ein paar gute Spieler, aber ebend auch viele Anfänger. Ich wurde überschwenglich aufgenommen und mit den typisch japanischen Komplimenten überschüttet; auch wenn die manchmal nicht so positiv waren: "Are you double, Olliver Kahn?"

Hat alles viel Spass gemacht und ich konnte etwas überschüssige Energie abbauen. Die letzten Tage war ich irgendwie regelmäßig schlecht drauf und etwas aggressiv. Naja ich habe dann relativ schnell eine Scheibe mit meiner Oberlippe gefangen. Ist aber alles nicht so wild. Nach ein paar Punkten teilte mir mein Knie dann mit, dass es wieder Pause haben möchte. Danach war ich mit denen noch Essen, wieder mal Okonomiyaki. Wir haben uns total überfressen und ich wurde auf dem Fahrrad Sattel auch wieder zurück zur nächsten S-Bahn Station gebracht.

Abends habe ich dann noch ein paar Geishas gesehen, aber dann entschieden keine Fotos zu machen. Die sahen nicht so aus als würden die sich über meine Kamera freuen. Ich guck auch immer so wenn ich kein Foto will. Also habe ich die Kamera wieder eingepackt. Bis auf die weiße Schminke war da auch nichts besonderes.

Hat alles viel Spass gemacht. Ich bin wieder besser drauf. Beim dritten Versuch doch noch Frisbee Spieler gefunden. Mein Knie ist heute morgen auch wieder fit (es zwickt zumindest gerade nix). Heute geht es zur Übernachtung nach Koya-san, wo ich im Tempel übernachten werde.

Samstag, 25. April 2009

Hiroshima und Himeji

Hiroshima gestern war eine seltsame Erfahrung. Die Stadt ist viel zu lebendig und zu aktiv. Neben den Atomic Bomb Dome stehen Bürohäuser. Überall sind geschäftige Leute und im Peace Park sind Familien beim Picknick. Nach über 60 Jahren ist es für die Leute hier wohl einfach normal.

Dazu gibt es aber noch jede Menge Schulklassen, die all das abklappern, einen Kranz niederlegen. Da die alle in Uniform rumlaufen erinnerte mich das ganz stark an meine Zeit als Jungpionier; ein ordentlicher Appell mit gemeinsamen singen und Verbeugung vor den Toten auf Ansage.

Gut fand ich dass Erinnerungszentrum. Ich war aber glaube ich in den 30 Minuten auch der einzige Benutzer. Man wandert durch die Gedenkhalle auf dem Bild und kann danach eine multimediale Bibliothek benutzen. Die Frage ist natürlich, ob es gut ist die ganzen Berichte zu digitalisieren. Die Ausstellung wird viel kleiner viel kompakter und wer nicht nachfragt (nachclickt) , wird mit den Details nicht belästigt.

Naja insgesamt ist Hiroshima inzwischen eine ganz schöne Stadt, in der man von der Vergangenheit aber nicht mehr so viel mitbekommt. Das lokale Essen war sehr gut und insbesondere einmal reichlich und günstig (Okonomiyaki heisst es).

Heute morgen nach einer unruhigen Nahct im Hostel bin ich dann nach Himeji zum schönsten und überhaupt besten Schloss in Japan. Ich muss sagen so falsch ist das nicht. Es ist wirklich eine sehr große Burg, so dass ich fass 2 Stunden umhergewandert bin. Das Wetter spielt momentan nicht so richtig mit, aber immerhin bleiben die Temperaturen angenehm.

Jetzt bin ich in Osaka. Einer echten Großstadt, die nicht durch Tempel sondern durch Japans Moderne glänzt. Ich hab da noch keine Ahnung, ich bin gerade erst angekommen und morgen gehe ich dann Frisbee spielen. Ich hoffe da kommen genug Leute.

Freitag, 24. April 2009

Kyoto 2

Nach 3 Tagen Kyoto sitze ich jetzt im Zug nach Hiroshima. Ich habe immer noch nicht alles wichtige gesehen, aber die Tempel fangen an sich zu ähneln. Deswegen will ich jetzt ein oder zwei Tage nach Hiroshima.

Ich werde bestimmt nochmal 2 Tage in Kyoto anhalten. Ich war die meiste Zeit der einzige Gast im Hostel. Hatte einen 4 Personen-Raum für mich alleine und die Gastgeber waren echt super nett. Ich wurde immer mal wieder irgendwohin gefahren. Dann ging es einen Abend in ein Onsen. War echt klasse immer jemand zu haben, der einem mit dem Japanisch helfen konnte und das Land gut kennt.

Meine Beine laufen inzwischen wieder geradeaus. Der Muskelkater ist schon weg. Das linke Knie spüre ich noch, es tut aber nicht mehr weh. Also denke ich mal in 3-4 Tagen sind die Beine wieder fit. Dafür bin ich aber allgemein irgendwie etwas schlapp und schlafe täglich meine 10 Stunden.

In Kyoto habe ich das Nijojo Schloss, den Toji Tempel, den alten Kaiserpalast, den Kamigama Schrein sowie den Fushimiinari Schrein gesehen. Der Kaiserpalast hat mich nicht so überzeugt. Aufgrund des Jubiläums der Kaiserlichen Hochzeit, durfte man mehr sehen als sonst. Der ganze Bereich war total überlaufen. Das Nijojo Schloss/Burg war ganz interessant, aber irgendwie auch etwas zu voll. Der Tojitempel war schon eher beeindruckend. Da sieht man den Holdbalken irgendwie an, dass sie hunderte von Jahren alt sind. Der Kamigama Schrein war eher schöne Natur und mal wieder sehr harmonisch gestaltet (man merkt zuviele Tempel und Schreine in zu wenig Zeit).

Gestern abend bin ich dann noch zum Fushimiinari Schrein. Der ist echt mal was anderes. Es ist ein ganzer Berg voll mit den Japanischen Tempeltoren. Das geht echt endlos. Ich bin da fast 2 Stunden gewandert. Gerade um den Sonnenuntergang ist man da fast alleine und die Aussicht von der Spitze war auch klasse.

Beim Frisbee-Training am Dienstag ist niemand aufgetaucht. Ich habe jetzt einen AMi per Mail erreicht, der gleich von einem Turnier morgen erzählt hat. Das wäre aber wohl etwas viel. Naja für ein Spassturnier käme ich wohl gerne mit, mal sehen was daraus wird. Auf jedenfall weiss ich jetzt wo in Osaka trainiert wird. Im Zweifelsfall gehe ich dann dort zum Frisbee.

Dienstag, 21. April 2009

Kyoto

Nach dem marathon muckt mein linkes Knie immer noch, dazu kommt langsam aber sicher ein Muskelkater. Ich watschel also mehr als ich laufe und treppensteigen ist immer lustig.

Ich habe mir in Nagano dann noch wie geplant Zenko Ji angeschaut. Am Montag war wirklich weniger los, so dass ich mich nur durch die Rentner kämpfen musste. Also habe ich auch noch das berühmte Buddha Bildnis gesehen. Naja eigentlich war es nicht so spektakulär aber eben halt sehr alt. Danach bin ich nach Kyoto gedüst, dem kulturellen Herzen Japans. Eine endlose Zahl von Tempeln und Schreinen wartete auf mich.

Ich bin in einem schönen kleinen Hostel untergekommen, in dem ich den Schlafsaal für mich alleine habe. Also sehr ruhig und nette japanische Gastgeber. Die haben mir auch gleich geholfen für morgen ein Frisbeetraining zu finden. Mal sehen ob ich mich normal bewegen kann, aber Bewegung soll ja gut sein bei Muskelkater.

Heute begann ich dann mir Tempel anzuschen, trotz leichtem Regen. das ist wirklich was ganz anderes als die Tempel in Thailand. Weniger Gold und alles ist aus Holz. Dafür gibt es wunderschöne Gärten mit viel Wasser. Ich schaute mit Ginkaku-Ji, Honen-in, Eikan-Do und noch einen Schrein an. Naja nach 4-5 Stunden wandern war ich dann fußlahm und bin zurück ins Hostel. Wäsche waschen musste ich mal wieder selber. Hier ist Arbeitkraft eben nicht so billig wie in Thailand.

Sonntag, 19. April 2009

Nagano Marathon 2009

Zuerst, ich habe überlebt! Mein Ziel das ganze in ungefähr 4 Stunden zu erledigen, habe ich aber klar verfehlt. 4:50 war das Ergebnis. Bei 5 Stunden hätten sie mich aus dem Rennen genommen. So nun aber mal von vorne.

8:30 war Start also bin ich um 6 Uhr aufgestanden und war um 7 da. War glaube ich etwas früh, da ich mich nicht wirklich warm machen wollte. Die Körner brauchte ich ja noch. Das ganze war sehr gut organisiert und die Japaner auch alle sehr diszipliniert. 7750 Japaner und 250 Ausländer waren am Start. Ich wurde irgendwo in die Mitte der Startordnung einsortiert.

Der Start war super nach nur 2 Minuten war ich über die Startlinie und man konnte sofort richtig laufen. Ein gutes Gefühl war auch, dass ich über fast alle leute drüber kucken konnte. Die Strecke war gesäumt mit Zuschauern, die einen ordentlich angefeuert haben. Besonders gefallen haben mir die japanischen Trommeln. Die geben gleich Rhythmus und irgendwie Energie.

Ich war wohl doch etwas zu weit vorne, so dass ich einen Tick zu schnell anlief. Die Leute überholten mich immernoch und 28 min auf die ersten 5 Kilometer waren auch nicht soo schnell.

Dann um Kilometer 10 fing das linke Knie an zu zwicken, wenn ich dass Bein belastete. Das war total unerwartet und viel zu früh. ich weiss nicht ob es am Tempo lag, den Temperaturen + fehlenden Warmmachen, dem Asphalt oder der einen längeren Strecke bergab, wo ich es einfach "rollen" ließ. Also es zwickte, dann wurde es schmerzhafter und 2 Kilometer weiter war dann Ruhe, weil sich mein rechter Oberschenkel meldete. Ich konnte aber noch gut und locker laufen.

Den Halbmarathon hatte ich auch mit 1:57 noch ganz schön unter 2 Stunden. Die 4 Stunden Zielzeit schien nicht unrealistisch. Dann nahm der Schmerz im Knie zu. Jede Wasserstation war eine willkommene Gelegenheit ein paar Schritte zu gehen. Die Pausen machten die Sache aber eher noch schlimmer, die ersten Schritte danach waren jedesmal die Hölle. So schleppte ich mich zu Kilometer 30.

Ich schaute auf die Uhr und hatte noch 120 Minuten für die letzten 12 Kilometer bevor mich der Besenwagen einsammeln würde. 10 Minuten pro Kilometer, das klang auch mit gehen machbar. Ich liess es jetzt entspannt angehen. Spazierte mehr als ich lief, genoss die Landschaft und die netten Leute. Die hatten Kekse und Süßigkeiten an der Straße, war also eingentlich ganz OK. Ich wurde dann aber doch ein bisschen zu langsam und das Knie nicht wirklich besser, speziell um Kilometer 35.

Irgendwann kam ich dann auf die gloreiche Idee mit abgespreizten linken Fuß zu laufen, so dass ich dass Knie nicht mehr beugen musste. So bin ich dann mit vielen Pausen ins Ziel gelaufen. Den letzten Kilometer bin ich sogar nochmal durchgelaufen.

Meinen Zeiten im einzelnen (der Einbruch ist recht deutlich):
  1. 5 km 28:02 gesamt: 0:28
  2. 10km 27:26 gesamt: 0:55
  3. 15km 28:28 gesamt: 1:23
  4. 20km 28:59 gesamt: 1:52
  5. 25km 32:11 gesamt: 2:25
  6. 30km 38:31 gesamt: 3:03
  7. 35km 42:09 gesamt: 3:45
  8. 40km 47:31 gesamt: 4:33
  9. 42,195 km 16:57 gesamt: 4:50
Nach dem Lauf habe ich noch eine kostenlose Massage in Anspruch genommen. Jetzt komme ich gerade von der Abschiedsfeier. Ich traf unter anderem einen Ami der bei 40km! aus dem Rennen genommen wurde. Die Japaner sind da echt knallhart. Auf dem Bild sieht man die Sieger. Der Kenianer der jedes Jahr gewinnt, hat diesmal 2:12 gebraucht. Ich hab mich am Buffet, sieht man auf dem Bild am Rande, schon mal ordentlich vollgestopft, aber ich glaube ich gehe gleich nochmal Essen bevor ich ins Bett falle.

Achja als Nachwis für meinen Erfolg habe ich ein Handtuch bekommen. Ein T-Shirt gab es schon bei der Registrierung. Ich hoffe das Knie will bald wieder wie es soll. Ich will hier in Japan schließlich noch Frisbee spielen. Ich muss nur noch deren japanische Webseite verstehen.

Samstag, 18. April 2009

Vor dem Nagano Marathon 2009

So ich bin in Nagano. Es wird Frühling, der Regen hat aufgehört die Sonne kommt raus. Es sind morgends 10 grad und dann werden es bis zu 23. Gutes Laufwetter. Ich bin aufgeregt, etwas zu müde vom herumreisen und kann natürlcih nicht so richtig schlafen. Ist der Hals nur trocken oder bekomme ich gerade jetzt eine Erkältung? Zwickt da was im Bein? Jetzt zählen keine Ausreden mehr.

Der Nagano Marathon lässt 8000 Läufer zu, davon sind 500 m Plätze für internationale Läufer reserviert. Die japanischen Plätze waren in 3 Stunden weg. Die Strecke ist eben und als schnell bekannt. Es wurden wie jedes Jahr mehrere internationale Athleten eingeladen, die den Marathon wieder um die 2:10 beeenden werden.

Ich wurde gestern gleich am Bahnhof von einem Canadier begrüßt, der mich dann zum Hotel brachte und mich einem Haufen japanischer Schulmädchen übergeben hat. Die haben dann versucht mir alles zu erklären. Zum Glück wusste ich das meiste schon. Mein Hotel ist direkt gegenüber dem Hauptbahnhof und sehr gemütlich. Für den Preis möchte dass auch sein. Meine Toilette hat eine Bedienungsanleitung! Naja wenigstens muss ich nicht hocken, wie auf den original japanischen Toiletten. Daran kann ich mich nur schwer gewöhnen. Ist glaube ich eher für Kimonoträger erdacht worden.

Heute nachmittag fand ich einen wichtigen Grund für die diesjährige Beliebtheit des Marathons heraus. Im Zenkoji einem der wichtigsten Tempel Japans wird aktuell dass erste Abbild Buddhas gezeigt, dass die Religion nach Japan brachte. Es wird nur alle 6 Jahre für 2 Monate gezeigt und die sind gerade jetzt. das war so brechend voll, dass ich da dann Montag hingehe (wenn ich laufen kann)

Ich esse gerade mein zweites Kilo Bananen, um morgen genug Energie zu haben. Die Anmeldung lief ohne Probleme. Ich habe Rückennummer und alles was man so braucht. Die anderen Leute schüchtern mich hier etwas ein. Ein 61 jähriger Japaner hat mir erklärt, er wollte seine 2:51 aus dem letzten Jahr jetzt verbesseren, aber neben den Triathlons hat er so wenig Zeit.

Egal alles ist vorbereitet, morgen 8:30 geht es los. Bis 13:30 muss ich im Ziel sein. 12:30 ist mein Ziel. Jetzt werde ich mich nochmal richtig anstrengen, um komplett zu entspannen und nochmal gut zu schlafen.

Ich habe echt keine Ahnung ob es morgn klappt. Ich habe eigentlich zu wenig trainiert. Vor allem in Thailand war ich in 4 Wochen nur 3 mal laufen. Schaun wir mal was geht.

Freitag, 17. April 2009

Matsumoto, Teezeremonie

So gestern wollte ich eigentlich einfach nur viel Zug fahren, um mich zu erholen und viel zu schlafen, um mir dann heute das Matsumoto Castle anzuschauen. Unterwegs habe ich dann aber doch eher die endlos langen Blog Einträge von gestern geschrieben. Hier passiert einfach zu viel an einem Tag.

Gestern war aber Ruhe geplant. Ich fand ein gemütliches kleines Hotel direkt neben dem Schloss mit Jugendherbergspreisen. Ich habe dann gleich ein ganzen Set bekomen und gerade mal 5 Euro bezahlt. gegessen. Danach ging die Erholungssache langsam aber sicher schief. Mir wurde gesagt gerade heute wäre noch der letzte Tag des Kirschblütenfestivals im Schloss und dass sollte ich mir noch unbedingt anschauen.

In der Beschreibung stand eigentlich nur, dass sie die Kirschbäume abends beleuchten. Dafür war ich dann aber zu früh. Sah aber trotzdem klasse aus. Die Kirschblüte nähert sich dem Ende, so dass hier der Boden relativ weiss ist. Mit etwas Wind sieht dass dann klasse aus. Ich hab noch Dango, ein japanische Süßigkeit probiert und dass reichte mir dann.

Auf dem Weg zurück kam ich an einer Gruppe älterer Herren vorbei, die da im Park scheinbar picknickten (das Wort steht laut Internet sogar im Duden?). Naja die waren nicht so typisch japanisch zurückhaltend, hielten mich an fingen an mich auszufragen und 2 Minuten später sass ich dann da mit Ihnen. Es war eine Gruppe von Pensionären die kostenlose englische Führungen durch das Schloss anbieten. Zwei junge Amerikanerinnen waren auch dabei, die Ihnen mit dem Englsich helfen.

Naja ich wollte ja eigentlich nur ins Bett, aber die waren echt so liebenswürdig. Kaum sass ich hielt mir einer ein Bier, einer einen Becher mit Whisky und einer einen Becher mit Sake entgegen. Ich hab dann mit dem Verweis auf dem Marathon abgelehnt und von da an war ich dann "very special guest". Die wollten alle ein Foto mit mir usw. kurzum ich kam da nicht weg.

Während ich langsam am erfrieren war und immer mit drei Leuten gleichzeitig reden musste, kam einer von Ihnen mit einem Gutschein für eine Teezeremonie im Garten des Schlosses. Auf dem Weg dahin hat er mir schon eine Miniführung gegeben und war sichtlich begeistert von "seinem" Schloss.

Die Tee Zeremonie war dann schon klasse. Mit wieviel Anmut und Aufwand den zubereiten. Dann isst man erst eine Süßigkeit, bevor es den bitteren Tee gibt. Dazu gab es Blick aufs Schloss, wo Japanische Musiker, traditionelle Musik spielten.

Ich bin mit den Amerikanern und 3 der Herren noch in einen Pub gegangen. habe auf Ihre Rechnung getrunken und musste so viel über Deutschland erzählen. Sie alle lieben Deutschland, warum auch immer. Sie wollten Deutsch lernen und an mir ausprobieren, irgendjemand fing an mit mir über das "Käthchen von Heilbronn" zu reden. Lustig war es auf jeden Fall.

Morgen früh geht es nochmal ins Schlossmuseum und dann geht es nach Nagano ausschlafen, damit ich Sonntag überlebe.

Donnerstag, 16. April 2009

Japan an einem Tag: Shinkansen, Hanami, Ramen, Onsen

Gestern morgen stieg ich um 6 aus dem Flieger, war total müde nach 4 Stunden Schlaf und bereit Japan zu erobern. Ich denke ich habe gestern (fast) alles wichtige in Japan gemacht.

Mit dem Shinkansen ging es nach Norden um sich die Kirschblüte anzuschauen. Der Shinkansen hat mich sehr an den ICE erinnert. Er ist nur etwas geräumiger. Ich glaube die bauen hier breitere Waggons. Es war sehr gemütlich und ich bin mehrfach eingeschlafen. Mein Japanisch aus dem Wörterbuch wurde in Tokyo und auf dem Bahnhöfen grundsätzlich mit englisch beantwortet.

Irgendwie hat mich die Landschaft und das neblig feuchte Wetter an den April in Mecklenburg erinnert. Auch die Leute sind hier im Vergleich zu Australien und USA viel zurückhaltender. Ich bin aber halt auch wirklich aufs Land nach Aizuwakamatsu gefahren.

In Aizuwakamatsu bin ich erstmal zum lokalen Schloss gepilgert um mir die Kirschblüte (sakura) anzuschauen. Das machen in Japan unheimlich viele. Einige sogar mit der Kirschblüte von Süden nach Norden. Dieses Kirschblüten-Anschauen nennt sich dann Hanami. Ich war überrascht wie voll trotz schlechtem Wetter der Park war. Jetzt weiss ich auch warum Japaner immer die besten Kameras brauchen. Für meine Kamera war glaube ich zuviel weiß auf dem Bild.

Zum Abendbrot gab es dann original japanische Ramen, Nudelsuppe. So richtig vegetarisch war die Brühe glaube ich nicht, aber immerhin hatte ich sie mit meinem "watashi wa bejitarian des" überzeugt kein Fleisch mit reinzuschmeissen.
Ich übernachtete in einer Jugendherberge in einem richtigen Bett. Es waren nur zwei Gäste da, so dass es sehr ruhig war und mitten auf dem Dorf. Meine Japanisch Versuche sind weiterhin sehr kläglich, ich vergesse einfach zu schnell wieder was ich da in meinem Wörterbuch gelesen habe. Meist weiss ich nur noch, dass ich dass mal wusste/ gelesen habe...

Abends ging es dann noch mal zu einem Onsen, einer heissen Quelle/ Spa. Das war genau das richtige nach dem Tag. Man entspannt im heissen Wasser, wechselt dann mal in Whirlpool um die Augen wieder aufzumachen. Also alles in allem Saunalandschaft ohne Sauna in Japan. Auf dem Rückweg hielten wir noch einmal an einem 600 Jahre alten Kirschbaum.

Der Temperaturwechsel hat mir etwas auf den Magen geschlagen, ich hoffe ich bin Sonntag fit. Gerade habe ich mich im Zug zum ersten mal länger mit einer echten Japanerin unterhalten. Ihr englisch war sehr gut und so hat sie mir eine Menge über Land, Leute und Mentalität erklärt.

Wie ihr jetzt vielleicht gemerkt hab, fahre ich gerade viel Zug und da habe ich endlich mal Zeit richtig ausführlich zu schreiben... . Der Railpass ist echt Gold wert.

Chaos in Bangkok? ... eher Spass

Zurück nach Bangkok bin ich diesmal lieber Zug gefahren. Morgends war ich noch kurz im Lumphin Park, um mir die Frühsportler anzuschauen und zu warten bis die Rezeption an den Hostels besetzt ist. Mein Hostel vom letzten Mal war leider voll. Die haben mir die Khao San Road vorgeschlagen, aber das war mir dann eine zu stressige/touristische Ecke. Im Internet fand ich dann dass Soi1 Hostel an der Sukhumvit.

Das war eine sehr gute Entscheidung, denn die Rothemden trieben sich gerade um die Khao San Road rum. Als ich abends dann dachte jetzt wäre Ruhe, wollte ich meine Wasserpistole ausprobieren. Bester Platz dafür ist die Khao San Road. Der Taxifahrer meinte auch, dass wäre jetzt kein Problem.

Dann stoppten wir aber plötzlich genau vor dem Hostel wo ich morgends kein Bett mehr bekommen hatte. Eine Menge Roter war gerade dabei 2-3 Gelbe die Straße auf uns zu zu jagen. Als ein Gelber fiel gingen sie mit Stöcken auf ihn los. Aus der Seitenstraße kam ein Armeetransporter und die Soldaten sprangen mit Gewehr in der Hand raus. Daraufhin liessen die Roten die Gelben in Ruhe und fingen an die Soldaten anzubrüllen.

Mein Taxifahrer wurde leicht panisch und versuchte zu wenden, was so ziemlich jeder andere in der Straße auch gerade versuchte. Er schlug mir dann noch vor jetzt auszusteigen und die letzten Meter zur Khao San zu laufen. Dass sah ich jetzt aber gar nicht ein, also ging es zurück. 200 Baht hat mich dieser Ausflug in Bangkoks Demokratie gekostet.

Sonst war es aber überall ruhig und auf der Sukhumvit war auch Songkran schon voll im Gange. Überall wird mit Wasserpistolen auf einen geschossen. Weit öfter wird aber gleich ein ganzer Wassereimer auf einen geleert. Zu steigern ist dass nur noch durch den Gartenschlauch oder (nur gesehen, aber gerade ausgewichen) eine ganze Wanne Wasser vom Dach. Kurz um man ist sehr schnell total durchnässt. Ich hatte die letzten Tage in Thailand konsequent meine Badehose und ein schnelltrockendes T-Shirt an.

Bei um die 35 grad ist das Wasser eigentlich ganz angenehm. Es sei denn irgendjemand benutzt mal wieder gekühltes Wasser. Dann muss man schnell den nächsten warmen Wasserschlauch finden, wo einem dann auch gerne beim aufwärmen geholfen wird. Dazu wird einem immer noch irgendein weissen Pulver ins Gesicht geschmiert. Ist wohl nur Kalk oder so.

Auf dem Bild sieht man einen der Trucks, mit denen Familien dann durch die Straßen fahren und aufeinader schießen. Ein großes Wasserfass in der Mitte zum Nachladen und jede Menge Wasserpistolen und Schöpfeimer. Richtig riskant ist das ganze für die vielen Motoradfahrer, die immer ein beliebtes Ziel sind und keine Hand frei haben, um zurückzuschiessen.

Dann habe ich mir noch eine "original" Calvin Klein Jeans für 6 Euro gekauft und für 80 Cent beim Schnieder an meine kurzen Beine anpassen gelassen. Aus Panik vor eventuellen Problemen bin ich dann viel zu früh zum Flughafen gefahren. Bis auf ein paar mehr Polizisten war aber nichts los. Im Gegenteil es gab ausnahmsweise mal gar keinen Stau, so dass ich 4 Stunden vor Abflug schon am Flughafen war und auch erst 2 Stunden später einchecken konnte.

Rückblick Thailand

So nochmal ein kurzer Rückblick nach Thailand. Das kommt mir schon wieder vor als wäre es ewig her. Den Massagekurs in Thailand habe ich erfolgreich abgeschlossen. Am letzten Tag habe ich dann die angestellten Masseurinnen massiert. Nach anfänglichen Kritischen Bemerkungen und Kommentaren, haben sie sich dann am Ende diskutiert wer jetzt von ihnen massiert wird. Kann also nicht so schlecht gewesen sein. Bestes Zeichen 2 von Ihnen sind mir eingeschlafen und die dritte wollte mir erklären, dass ich nach 2 Stunde Massage am besten alles nochmal von vorne mit ihr durchgehe. Naja dann kamen Kunden. Ich habe es wieder verpasst Bilder zu machen und konnte mich auch nicht richtig verabschieden.

Mittwoch, 15. April 2009

Ich bin in Japan

und es regnet... . Egal die Nachrichten zu Bangkok waren alle etwas uebertrieben. Wer sich Sorgen gemacht hat. Mir geht es gut. Der Hals ist etwas rauh, nach der Wasserschlacht ich hoffe das gibt sich bis Sonntag. Jetzt muss ich kurz rausfinden wo ich heute hinwill. Bilder von der Wasserschlacht gibt es dann wenn ich WLAN finde.

Sonntag, 12. April 2009

Frohe Ostern trotz Notstand

Ja gerade ist scheinbar ein bisschen was los in Bangkok. Die Rothemden protestieren gegen die Regierung. Die verhängt den Ausnahmezustand und sperrt den Regierungsbezirk ab. Die Demonstranten stürmen trotzdem das Innenministerium. Ich bin so froh, dass ich mich gegen ein Hotel auf der Khao San Road entschieden habe, wo eigentlich alle Backpacker landen. Die liegt nähmlich mittendrin. In der Straße wird zwar nix passieren, aber man kommt halt schlecht rein und raus. Ich hoffe die Demonstranten lassen den Flughafen in Ruhe. Ich will am Dienstag fliegen!

Ich hatte aber einen schönen Tag. Ich musste mal in ein teureres Restaurant gehen, um ein Osterei zu Essen. Im Wok kann man halt schlecht Eier kochen. Danach war ich hier auf dem Markt, der einfach viel zu groß ist. Da gibt es echt alles. Es sind bloss viel zu viele Leute für mich. Dazu kündigt sich das morgige Songkran Festival an. Im Zuge des Thai-Neujahrs gibt es eine dreitägige Wasserschlacht.

Jeder kauft gerade Wasserpistolen und auf dem Markt wurde ordentlich getestet. Morgen geht es dann richtig los. Nach wenigen Schritten aus der Tür ist mit totaler durchnessung zu rechnen. Einen Vorgeschmack habe ich heute auf dem Markt gesehen. Eine Verkäuferin schüttete einen ganzen Eimer Wasser auf 3 ahnungslose japanische Touristen.

Danach bin ich nur noch in der Mitte der Straße gelaufen. Eine Wasserpistole habe ich schließlich auch gekauft. Der größte Spass ist wahrscheinlich die Khao San Road, wenn da denn morgen wieder Ruhe ist.

Thailand Rückblick

So ich bin zurück in Bangkok, mit den konstanten Verkehrstaus und lauter kleinen Betrügern. Irgendwie fange ich trotzdem an die Stadt zu mögen. Die Tage in Thailand gingen wie im Flug vorbei. Dabei bin ich hier so langsam gereist, wie in keinem anderen Land zuvor. Es macht so irgendwie mehr Spass. Man lernt mehr Leute kennen, man kann mehr ausprobieren (Thai-Massage und Meditation) und alles ist entspannter. Dafür verpasst man ne Menge. Ich glaube die meisten Leute, die mir von ihren 2 Wochen inThailand erzählt haben, haben mehr gesehen als ich.

Ein paar thailändische Highlights muss ich jetzt doch noch festhalten. Die waren nur am Rande witzig, sagen aber etwas mehr über Thailand als die Bilder von Bergen, Tempeln, Tempeln und Stränden.

Der Verkehr: Ist chaotisch ... Meist herscht links Verkehr, bis ich in Chiang Mai mal wieder den Richtugnspfeilen auf dem Boden folgte und feststellte, dass ich jetzt Rechts fahre und dass dass auch Ok so war. Dazu gibt es Schilder die einen auffordern vor engen Kurven zu Hupen, weil die Straße zu schmal für zwei Autos sind. Fußgänger gehen aus irgendeinem Grund aber meist Rechts ... naja fast nur Touris laufen, der Thai hat ja immer seinen Motoroller dabei.

Tanken in Koh Phangan war ein Erlebnis. Die Tankstelle war ein 1x1m großer Metallverhau, mit
einem Fass. Alternativ konnte man im Ort auch Benzin in Wodkaflaschen kaufen. Also Vorsicht falls einen nachts der Durst überkommt und man ein Wodkaflaschen auf einem Tisch am Straßenrand sieht.

Sport in Thailand ist ein Phänomen. Normal bewegt sich der Thai tagsüber kaum und sieht alles in allem sehr lethargisch aus. Morgends jedoch kann man z.B. im Lumphini Park Bangkok vor Joggern kaum treten. ich dachte es wäre Bangkok Marathon oder so, aber es ist wohl der normale Betrieb. Leider gibt es sehr wenig städtische Parks, aber die Thais finden immer einen Weg. In Chiang Mai war ich etwas überrascht als sich abends ca. 200 Thais zur Aerobic auf dem Tesco Parkplatz versammelten.

Im Geiste bin ich schon im Japan. Mit meinem Zugticket und dem Hotel in Nagano habe ich jetzt schon so viel Geld ausgegeben wie in den letzten 3 Wochen in Thailand. Mal sehen, ob ich dass vor Ort etwas optimieren kann.

Freitag, 10. April 2009

Full Moon Party

Die letzten Tage bestanden aus Strand, Massagekurs und wieder Strand. Meine Hütte gefällt mir ganz gut, abe rlangsam wird der Ort richtig voll, wegen der Full Moon Party. Angeblich die größte Strandparty der Welt.

Es sind jede Menge nette Leute da die Stimmung ist gut, das Wetter schlecht. Vorgestern sorgten die Wolken noch für einen richtig schönen Sonnenuntergang direkt vor meiner Hütte. Das war ein schön entspanntes zusammen sitzen.

Im Vergleich da zu sieht der Full Moon Party Strand sieht dagegen recht enttäuschend aus. Er ist viel kleiner als gedacht und der Wind kommt hier viel stärker an. Abends fing es dann an richtig zu regnen.

Irgendwann fiel dann auch der Strom aus. Der war nach einer halben Stunde wieder da. Ich war wieder mit den Schweden unterwegs und einem Briten der mit Begeisterung von 4 Monaten Urlaub in Afrika erzählte (u.a. Simbabwe, Ruanda, Sudan).

Naja die Party war dann schon ganz gut, viele Spielerein mit Feuer und richtig gute Stimmung. Ich kam aber über den Regen nicht hinweg.
Jetzt wo alles vorbei ist, scheint natürlich auch wieder die Sonne. Gelich hole ich mein Massagezertifikat ab und morgen geht es dann nach Bangkok. Nebenbei habe ich es jetzt doch noch geschaft ein Hotel in Nagnao für den Marathon zu finden.

Dienstag, 7. April 2009

Thai-Massage am Traumstrand

Der Regen hat inzwischen nachgelassen. Die Canadierin, die ich auf der Fähre kennengelernt habe, ist über nacht verschwunden, dafür habe ich mich jetzt einer Gruppe Schweden angeschlossen. Karen, Emily und Rasmus haben ein bisschen zu viel Energie (sind alle erst um die 20) sind aber sehr nett und sorgen für gute Laune.

Wir haben die Inselseite gewechselt. Vom einsamen Strand an der Ostküste in die Partystadt Haad Rin. Vorher sind wir noch etwas mit dem Roller rumgekurvt und haben die Insel erkundet. Es ist echt ein schönes Fleckchen Erde, aber der Tourismus wird diese Insel kaputt machen. Überall werden neue Hotels gebaut und immer wieder liegt Müll rum.

Ich habe hier jetzt einen Thai-Massagekurs angefangen. Das macht richtig Spass der Lehrer Yan ist klasse. Ich weiss nicht wie er sich wirklich schreibt, aber er ist
Thai und hat das ganze in Wat Pho als Mönch gelernt. Auf jedenfall war die Massage in dem Laden einer der besten die ich hatte. Es war auch die erste wo die Masseurin wirklich auf mir stand. Ich bin der einzige Schüler und laut Aussagen von Yan und Paula mache ich mich ganz gut.

Paula wollte eigentlich nur Infos über einen anderen Kurs haben und hat sich dann bereit erklärt meine Testperson zu sein. Immerhin heute kam sie wieder, ich kann also nicht so schlecht sein. Sie bekommt halt auch eine Massage kostenlos. Abends übe ich immer alles noch einmal mit Karen, der drücke ich aber meist zu sanft.

Zwischendurch versucht Yan immermal wieder meinen Rücken zu richten. Das geht dann schon über Massage hinaus und knackt regelmäßig. Er scheint zu wissen was er tut, denn danach bin ich jedesmal ein Stückchen beweglicher.

Am Donnerstag ist die berühmte Full Moon Party. Ich werde es mir mal anschauen, aber
trinken sollte ich momentan wohl erstmal nicht so viel und statt dessen lieber ausschlafen. Es sind nur noch 13 Tage bis Nagano.